Vernehmlassung Geriatrie und Demenz (PDF)

 
Allgemeine Bemerkungen

  • Die Grünen Thurgau bedanken sich für die Möglichkeit, mit der Vernehmlassungsantwort zu einigen Punkten Stellung zu nehmen. Seit den Anfängen bis zum Vorliegen dieses Massnahmenplanes ist sehr viel Zeit verstrichen. Dass ein breit abgestütztes und umfassendes Konzept zu den Themen Geriatrie und Demenz unabdingbar ist, beweist der umfassende Bericht. Wir weisen darauf hin, dass sich Angebot und Bedarf im Lebensbereich Alter stetig verändern. So soll auch in den kommenden Jahren der Massnahmenplan stetig den demografischen Umständen angepasst und erweitert werden. 
  • Dass das Ziel einer bedarfsgerechten Grundversorgung bereits in der ersten Phase erreicht wurde, bedeutet eine Momentaufnahme. Der Aufbau notwendiger Angebote im Bereich der stationären und geriatrischen Therapie und Rehabilitation muss weiter im Fokus bleiben. Die erweiterte Grundversorgung im stationären Bereich soll nicht alleinige Aufgabe der Spital Thurgau und den Rehabilitationskliniken sein.
  • Die Grünen Thurgau begrüssen die Erweiterung der Handlungsfelder um den 6.Aspekt Innovation und Entwicklung. Dem Einbezug von digitalen Methoden und Hilfsmitteln ist in der heutigen Zeit unbedingt Rechnung zu tragen.
  • Wir unterstützen die Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit. Eine zweckdienliche Verbindung und Vernetzung der einzelnen Angebote hin zu einem integrierten System hilft Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Fachverbände, Organisationen, Anlaufstellen können ressourcenorientierter und effizienter agieren.
  • Im Massnahmenplan nimmt das Thema Prävention einen hohen Stellenwert ein. Dies ist aus unserer Sicht zu begrüssen. Hier, bzw. im ganzen Massnahmenplan, fehlt allerdings gänzlich der Einbezug von Fachleuten und Bezugspersonen aus dem komplementärmedizinischen Bereich. Diese bieten bereits jetzt zahlreiche Beratungsangebote und Therapien an, die in den Massnahmenplan eingebettet werden könnten.
  • Professionelle Weiterbildungsangebote sind nötig und sinnvoll. Im Sinne einer Vernetzung, w re auch hier eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sinnvoll. Diesem Bereich darf besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
  • Das Krisenjahr 2020 hat gezeigt, dass uns die Altersgruppe ab Pensionsalter besonders am Herzen liegt. Der Entwicklungs- bedarf steigt von den in der ersten Etappe eingeführten Massnahmen bis hin zu noch nicht bekannten Projekten mit Innovationscharakter und Entwicklungspotential. Wir sind der Meinung, dass dabei nicht an finanziellen Mitteln gespart werden soll.

 

Bemerkungen zu einzelnen Massnahmen des Massnahmenplans

1
1.1
Einbezug Betroffener
Die bestehenden Projekte zeigen Erfolg. Diese um weitere, vor Ort zugängliche Angebote erweitern.

1
1.4
Etablierte Angebote erweitern
Das Angebot der aufsuchenden Demenzberatung stösst bereits an seine Kapazitätsgrenzen. Etablierte Angebote unbedingt ausbauen.

1
1.5
Zusätzliche Partner bringen Entlastung
Bestehendes Netzwerk um Fachstellen aus dem komplementärmedizinischen Bereich erweitern 


1.7 
Wertschätzung 
Nebst der emotionalen Wertschätzung würde auch mehr finanzielle Unterstützung für Entlastung der Angehörigen und Freiwilligen sorgen. 

3
3.b
Dezentralisieren
Rehabilitationsmassnahmen vermehrt aus den Spitälern auslagern und mit regionalen Anbietern zusammenarbeiten. 

4
4.a
Entlastung stärken
Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger sollen unter dem Fokus der Gesundheitsprävention erweitert werden. 

4
4.c
Alter und Behinderung
Wenig Erwähnung findet das Thema Behinderung. Allerdings werden die Ansprüche durch die wachsende Gruppe zunehmen. 

5
5.1
Transparenz
Weiterbildungsangebote auch für Laien sollen klarer strukturiert und im Sinne eines Bildungsplanes ergänzt werden. 


6.1
Innovation und Entwicklung 
Bisher wenig konkret. Anreiz schaffen für Projektausschreibungen, Masterarbeiten oder Forschungsprojekte mit Bezug zur Entwicklung im Bereich Geriatrie und Demenz. 



Finanzen 
Wir unterstützen die Absicht, weitere finanzielle Mittel im Rahmen des Massnahmenplanes einzusetzen. Ebenso begrüssen wir die Unterstützung von Fachstellen, Organisationen, Institutionen, usw. Im Sinne von Gleichbehandlung und Transparenz ist es allerdings notwendig, eingesetzte Gelder klar zu deklarieren und öffentlich zu kommunizieren.