Thurgauer Solarinitiative mit 4091 Unterschriften eingereicht
Vergangen Freitag reichte das Initiativkomitee der Thurgauer Solarinitiative 4091 beglaubigte Unterschriften bei der Staatskanzlei in Frauenfeld ein. In einem fulminanten Schlussspurt sammelten die beteiligten Organisationen über 1000 Unterschriften innerhalb von nur einer Woche und schafften so die 4000er Hürde.
Die Unterschriften wurden gemeinsam von GRÜNEN, GLP, SP, ProNatura, WWF, Solarstrom- Pool, Energiefachleute, Birdlife, IG-Passivhaus und dem SIA gesammelt, wobei insbesondere die GRÜNEN grossen Einsatz zeigten und rund die Hälfte der Unterschriften beisteuerten.
Die Thurgauer Solarinitiative will das Potenzial der Sonnenenergie auf Gebäuden und Infrastrukturflächen im Kanton besser und schneller nutzen. Aktuell werden nur etwa 6% der geeigneten Flächen von Gebäuden für die Energiegewinnung genutzt. Um die geeigneten Flächen rascher zu erschliessen, sollen bei Neubauten und umfassenden Sanierungen grundsätzlich Solaranlagen installiert werden. Weiter sollen die oft grossen Flächen von Nichtwohnbauten bis spätestens 2040 genutzt und auch Infrastrukturbauten, wie z.B. Parkplätze oder Lärmschutzwände, ausgerüstet werden. Die Initiative ist als allgemeine Anregung formuliert und lässt somit der Politik Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung, wie die genauen Bestimmungen und Ausnahmen festgelegt werden sollen.
«Wenn wir die lokale und erneuerbare Energieerzeugung in der notwendigen Geschwindigkeit ausbauen wollen, müssen wir deutlich schneller Solarenergie zubauen. Sie bietet bei weitem das grösste Potenzial im Kanton», zeigt sich Co-Präsident Simon Vogel (GP) überzeugt. Und Co-Präsident Marco Rüegg (GLP) hält fest. «Die Initiative schafft Versorgungssicherheit und Planungssicherheit, damit wir die nötigen Ressourcen und das Knowhow im Kanton ausbauen können».
«Die Energiewende ist die Aufgabe unserer Generation. Mit der Nutzung der bereits überbauten Flächen zur Energiegewinnung können wir für den Thurgau langfristig eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung sichern», ergänzt Elina Müller (SP).
Die gesammelten Unterschriften werden nun vom Kanton geprüft, anschliessend überweist der Regierungsrat die Initiative an den Grossen Rat.