GRÜNE überlegen sich eine Solardachinitiative
Die GRÜNEN sind enttäuscht, dass der Grosse Rat die Motion «Flächendeckende Produktion von erneuerbaren Energien für die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz» deutlich abgelehnt hat. Das ist absolut unverständlich. Gemäss einer Umfrage befürworten drei Viertel der Bevölkerung eine Fotovoltaikpflicht auf Gebäuden. Die GRÜNEN überlegen sich deshalb, eine kantonale Volksinitiative für eine Solardachpflicht zu lancieren.
Mit der Installation von Wärmepumpen und dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge steigt der Strombedarf. Dieser kann nur mit dem deutlichen Ausbau der Fotovoltaik geschehen. Dabei drängt die Zeit und ein Ausbau der Erneuerbaren muss dringend forciert werden, um uns von den fossilen und nuklearen Energieträgern zu lösen.
Der neuste Bericht des IPCC macht klar: Bis 2030 müssen wir unsere aktuellen Emissionen weltweit halbieren, wenn wir das 1.5 Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% noch einhalten wollen. Dies erfordert den Ersatz von fossilen Heizungen, neue Mobilitätsformen und klimaneutrale Prozesse in Bau und Industrie. Viele dieser Lösungen erfolgen elektrisch und um diese auch erneuerbar zu betreiben, benötigen wir einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Potential hierzu ist auch im Thurgau noch gross. Beim Solarstrom könnten alleine die Dächer im Thurgau 2’100 GWh produzieren. Dies ist deutlich mehr als der aktuelle Verbrauch von 1’600 GWh.
Wenn es mit den erneuerbaren Energien vorwärts gehen soll, müssen die geeigneten Flächen genutzt und es braucht einen verbindlichen Ausbauplan mit konkreten Zielen. Der Kanton Thurgau steht mit diesem Anliegen nicht alleine da: In Lichtenstein wurde kürzlich eine sehr ähnliche Motion vom Parlament überwiesen, welche eine Photovoltaik-Pflicht verlangt, wo die maximal mögliche Dachfläche ausgenutzt werden soll.
Gemäss einer Umfrage befürworten drei Viertel der Bevölkerung eine Fotovoltaikpflicht auf Gebäuden. Die GRÜNEN überlegen sich deshalb, eine kantonale Volksinitiative für eine Solardachpflicht zu lancieren. Wir fordern, dass geeignete Flächen grundsätzlich und flächendeckend für die Energieproduktion genutzt werden. Dabei sollen die Faktoren Einstrahlung, Grösse der Fläche, Netzinfrastruktur und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Bis 2030 können damit 40% des Stromes lokal produziert werden.