Bemerkungen zu einzelnen Kapiteln des Vorgehenskonzept Umsetzung Pflegeinitiative

Vorgehenskonzept als PDF

 

Kapitel 1

Die GRÜNEN begrüssen das schnelle Reagieren der Regierung auf die Annahme der Pflegeinitiative.

Kapitel 2

Aus unserer Sicht fehlt mindestens ein wichtiges Handlungsfeld, namentlich einheitliche Finanzierungsmodelle zu Pflegeleistungen. Diese sind vor allem im ambulanten Bereich nicht ausreichend. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass bei aufsuchender Pflege die Weg-Zeit nicht entschädigt wird, was die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert und alternative und private Pflegemodelle verhindert.
Beim Handlungsfeld Attraktive Ausbildung Pflege fehlt unseres Erachtens, dass auch die FAGE Ausbildung attraktiv gestaltet werden soll. FAGE Auszubildende dürfen nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Ausserdem wird an vielen Orten weiterhin ein Praktikum verlangt bevor die Ausbildung absolviert werden kann, dies ist nicht sinnvoll.

Kapitel 3.3

Die Ausbildungsbedingungen bei Pflegekräfte HF und FAGE müssen verbessert werden. Überstunden, Wochenenddienste, Freitage, usw. müssen in einem Rahmen angesetzt werden, der einerseits die gesetzlichen Normen nicht verletzt aber auch die Attraktivität des Berufes nicht gefährdet. Junge Erwachsene, die 3 Wochenenden oder 3 Samstage arbeiten müssen, werden sich gut überlegen, ob sie nach einer FAGE Ausbildung weiterhin Lust haben in diesem Beruf zu arbeiten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Verantwortlichkeiten bei der Arbeit wirklich auch dem Ausbildungsstand entsprechen. Schüler, die ständig überfordert werden, weil zu wenig ausgebildetes Personal arbeitet das sie begleitet, werden den Beruf wenig attraktiv erleben.

Kapitel 4

Kita Angebote sollten für Pflegende erweitert werden hinsichtlich Betreuungszeiten und Plätze. Diese sollten Arbeitsnah sein.
Arbeit auf Abruf ist kein sinnvolles Arbeitsmodell, das jedoch leider während der Pandemie Einzug gehalten hat. Dieses ist wieder abzuschaffen. Sie ist weder für die Alltagsplanung der Arbeitnehmenden noch für das psychische Wohlbefinden zuträglich.
Die Stellenplanung sollte so viele Mitarbeiterinnen pro Dienst einteilen, dass die Arbeit ohne Stress und Kompetenzüberschreitungen durchgeführt werden kann. Va. bei HF’s ist darauf zu achten, dass auch sie noch beim Patienten und nicht nur im Büro sind.
Freitage, Arbeitsstunden und Ruhezeiten müssen dringend eingehalten werden.

Kapitel 5

Grundsätzlich sind wir der Ansicht, dass der Pflegeberuf mindestens im Spital attraktiv ist, solange die Arbeitsbedingungen gut sind (s. 4.). In Alters- und Pflegeheimen ist die Attraktivität wahrscheinlich geringer. Woran das liegt ist unklar. Tendenziell gehen wir davon aus, dass es mit den schlechteren Arbeitsbedingungen und den weniger vielfältigen Möglichkeiten der Weiterentwicklung zusammenhängt. Dies sollte zusammen mit Curaviva genauer analysiert und anschliessend angegangen werden.